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Freude in der Einfachheit

  • Autorenbild: Karin
    Karin
  • vor 5 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Mit Freude erinnere ich mich an die Zeit zurück, in der mir als Kind mein Adventskalender etwas ganz besonderes bedeutete. Auch wenn es jeden Tag dieselbe Schokolade war – ich glaube, darum ging es mir gar nicht wirklich. Viel wichtiger war das morgendliche Ritual: das

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nächste Türchen zu suchen und das Bild dahinter zu bestaunen. Denn hinter jedem Stückchen Schokolade verbarg sich eine kleine Illustration, die mich inspirierte.


Heute schaue ich in mein Postfach und entdecke unzählige Adventskalender-Angebote. Die schiere Menge der Möglichkeiten überfordert mich derart, dass ich paradoxerweise gar keinen davon öffnen möchte, auch wenn diese sicherlich mit sehr viel Mühe und Hingabe vorbereitet wurden.

Auch das Angebot in den Supermärkten und diversen Verkaufsstellen ist erstaunlich vielfältig, und doch fühle ich mich nicht wirklich angesprochen.


Mir wird bewusst: Trotz all der kreativen Möglichkeiten und dem Bestreben, immer noch etwas Außergewöhnlicheres zu bieten, finde ich nicht mehr zurück zu jener kindlichen Vorfreude. Irgendwie geht die Magie verloren, wenn das Besondere zum Konsum wird.

Und doch – vielleicht liegt die eigentliche Magie nicht im Kalender selbst, sondern in der Haltung, mit der wir ihm begegnen. In der stillen Freude, ein kleines Ritual zu pflegen, das uns innehalten lässt. Vielleicht genügt es, ein einziges Türchen bewusst zu öffnen, ohne Vergleich, ohne Überfluss – und darin den Zauber wiederzufinden. Denn die wahre Kostbarkeit des Advents ist nicht die Vielfalt der Angebote, sondern die Erinnerung daran, dass Vorfreude aus Einfachheit geboren wird.

Und ganz vielleicht ist es möglich, jedem Tag im Leben ein kleines Ritual zu widmen, um das Alltägliche zum Besonderen werden zu lassen.


I fondly remember the time when, as a child, my advent calendar meant something very special to me. Even though it was the same chocolate every day – I don't think that was really what mattered to me. Much more important was the morning ritual: searching for the next door and admiring the picture behind it. Because behind each piece of chocolate was a small illustration that inspired me.

Today I look at my inbox and discover countless advent calendar offers. The sheer number of possibilities overwhelms me to such an extent that, paradoxically, I don't want to open any of them, even though they were certainly prepared with great care and dedication. The selection in supermarkets and various retail outlets is also astonishingly diverse, and yet I don't really feel drawn to them.

I realize: despite all the creative possibilities and the effort to offer something even more extraordinary, I can no longer recapture that childlike anticipation. Somehow the magic is lost when something special becomes consumption. And yet – perhaps the real magic lies not in the calendar itself, but in the attitude with which we approach it. In the quiet joy of maintaining a small ritual that allows us to pause. Perhaps it's enough to consciously open a single door, without comparison, without excess – and to rediscover the enchantment within. Because the true treasure of Advent is not the variety of offerings, but the reminder that anticipation is born from simplicity. And quite possibly, it's feasible to dedicate a small ritual to each day of life, to transform simplicity into something special.






 
 
 

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