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Der "soziale Markt"

  • Autorenbild: Karin
    Karin
  • 29. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

“Last call”

“Nur noch heute”

“In 6 Stunden läuft die Zeit aus – sichere Dir jetzt den Bonus von….”

“Befreie dein wahres Selbst in 6 Schritten”


Algorhythmen müssen stimmen, “Likes” hochgehen und alles ist gut.


Bei Unklarheiten wird KI gefragt, die PI (Persönliche Intelligenz) tritt ganz in den Hintergrund (es sei denn, die lässt sich vermarkten) und eine OPD (Ongoing personal development – laufende persönliche Entwicklung) sichert dir den Platz auf dem Markt.


Wow, manchmal muß ich tief durchatmen.

So viele Informationen, so viele Möglichkeiten und alles so schnell.


Ich bin fasziniert von all den Möglichkeiten, die uns die heutige Zeit bietet und gleichzeitig ist es für mich befremdlich, wie einfach es zu sein scheint, alle Traumen und Probleme zu lösen, Dysbalancen auszugleichen und Entwicklungen zu beschleunigen.


Nach vielen oft mühseligen Jahren der persönlichen inneren Arbeit kommt es mir so vor, als würden Schlagworte gemischt mit guten Vermarktungsstrategien und genügend Auftritten auf sozialen Medien mehr im Vordergrund stehen, als die eigentliche Sache.

Bedürfnisse – wirklich tiefe Bedürfnisse und die Sehnsucht, sich aus schwierigen Situationen zu lösen werden durch Lösungsstrategien vereinfacht dargestellt.


Der Weg, die innere Landschaft zu erkunden scheint da zu enden, wo es unangenehm wird (auch wenn das die wirklich interessanten Punkte sind).


Meine ganz persönliche Meinung:

Innere Arbeit und Heilung gehen weder schnell noch sind sie einfach.


Unsere Gehirne mögen sich auf Kurzreals und messages auf Tik Tok und Instagram umstellen aber unser MenschSein braucht wirkliche Verbundenheit zueinander.

Diese kann keine KI schaffen und auch kein Schnellkurs…

auch nicht das Buchen eines online-Seminares…


Viele Angebote sind kostbar aber schlußendlich nur Hilfsmittel auf dem Weg, den wir lernen müssen zu gehen – in unserer ganz eigenen Aufrichtung und Würde.

Unter Berücksichtigung unserer Bedürfnisse und der Tatsache, daß wir als soziale Wesen voneinander abhängig sind.

Das erfordert das Übernehmen von Verantwortung.


Verantwortung übernehmen heißt nicht, sich schuldig oder schlecht zu fühlen, sondern die eigenen Wunden anzunehmen, statt durch Projektion nach aussen vom Schmerz dieser ablenken zu wollen.


Ja, wir haben alle unsere Strategien aber je mehr wir diese erkennen, können wir erkennen, welche Wunden darunter liegen und diese heilen.

Nicht im versteckten Kämmerlein zu Hause, auch nicht mit spirituellen Floskeln, die gut von der Zunge gehen, sondern in Verbundenheit mit Menschen, die Uns sehen...die still lauschen können, was wir zu sagen haben und nicht alles besser wissen, die ihr Urteilen zurück nehmen können, um Raum zu schaffen für all das, was sich unter dem verbirgt, was nicht im Frieden ist. Und vielleicht können wir irgendwann für uns selbst der Mensch werden, der uns sieht und annimmt.

Der Mensch, der bereit ist, sich mit Neugierde im Rucksack auf den Weg zu machen, auch wenn abzusehen ist, daß dieser manchmal unbequem werden kann.

Aber das ist der Weg, der das Leben zu einem Abenteuer werden lässt, in dem sich Sinnhaftigkeit und Freude ausbreiten dürfen. Wo das Menschsein eine gute Entwicklung vollziehen kann – organisch, langsam und eingebunden.

In diesem Sinne wünsche ich Dir ein-und angebundene Momente der sinnhaften Begegnung mit Dir, anderen und dem Leben.






 
 
 

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