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  • AutorenbildKarin

Der unbeirrbare Alltagsyogi Nr. 13

Der Tag neigte sich dem Ende zu...nach einem herrlichen Sonnentag tauchte die Sonne in warmen rot-und Orangetönen unter, um allmählich das Firmament freizugeben für viele kleine leuchtende Sterne und einen wunderschönen Mond. Fasziniert vom Wechsel der Kulisse schaute der entspannte Alltagsyogi gen Himmel. Sein Blick schweifte von Stern zu Stern, so als könne er sie alle in sein Sichtfeld bringen. Und auch, wenn sie sehr weit weg waren, so schienen sie ihm doch sehr nah. Ob es da draussen noch andere Lebewesen gab? Andere Welten??? Nachdenklich umkreiste der unbeirrbare Alltagsyogi sein eigenes kleines Universum...sein tagtägliches Leben, das ihm ach so wichtig erschien mit allen Begebenheiten und Erfahrungen. Aber was, wenn seine kleine Welt nur wie ein Tautropfen neben vielen anderen Tautropfen war? Wer wusste das schon? Wahrscheinlich glaubt jeder Mensch, dass seine Welt die einzigst Wahre und Wichtige ist und dass er im Zentrum des Geschehens steht und sich alles um dieses Zentrum drum herum kreist...Sicherlich hat die eigene Wahrnehmung eine Realität, die nur von jedem selbst erfahren werden kann und ganz bestimmt hat jede Realität ihre ganz eigene Bedeutung..aber was, wenn sich hier leicht Fixierungen einmischen und den Blick in dieser Wahrnehmung gefangen halten...also gar nicht erst über den Rand des eigenen Universums blicken lassen? Was wenn wir uns damit den Blick auf etwas viel Grösseres, Schöneres und Weiteres behindern? Den Sternenhimmel nicht sehen, weil unser Blick bei unserer Zimmertür endet? Für einen Moment schliesst

der philosophierende Alltagsyogi die Augen und lässt sich einsinken...in den Sternenhimmel, den Mond und alle Welten, die dazwischen liegen mögen. Das, was ihm heute so unglaublich wichtig erschien, worüber er sich geärgert und was ihm Angst gemacht hat, schwindet im Umfang...und damit auch in der Bedeutung für sein Erleben...trotz geschlossener Augen scheint sein Blick weiter denn je zu sein und da bemerkt er etwas in seinem Herzen...ein Pochen, eine Weichheit...ein Mitfühlen mit allen Wesen in dieser Welt, die im Moment gerade Leid erfahren. Es ist so, als würde sich dieses Gefühl in seinem Herzen wie ein Balsam auf das Leben legen...auf seins, auf das seiner Freunde und überhaupt aller Lebenwesen, die es da so gibt. Stille und Frieden pulsieren mit jedem Herzschlag mit...so als würden sie sich wie Wellen eines Steines, der ins Wassser geworfen wird, ausbreiten. Der meditierende Alltagsyogi sass noch eine ganze Weile da...nicht, weil er sich dazu zwingen musste, sondern weil es natürlich schien und es so wohltuend war, sein Herz mit dem Leben schlagen zu spüren.Ob das eine Auswirkung seiner Yogapraxis war? Friedvoll endete hier dieser Tag im Leben des entschlossenen Alltagsyogi, der irgendwann in sein Bett krabbelte und mit Dankbarkeit die Bettdecke über seinen Körper zog und ohne weiter über diesen Tag nachzudenken einschlief.Im Traum öffnete er sich für die vielen Universen, die es geben mag und für die magischen Momente, die sich dann erst zeigen, wenn der Blick weit wird.

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